Was ist Existenzanalyse?

"Existenzanalyse und Logotherapie" ist die nach Dr. Viktor E. Frankl begründete 3. Wiener Schule der Psychotherapie, nach Sigmund Freuds Psychoanalyse und Alfred Adlers Individualpsychologie. 

 

Der Mensch wird als einzigartiges Wesen verstandender danach strebt zu einem sinnvollen Leben zu kommen, ihm wohnt laut Viktor Frankl ein "Wille zum Sinn" inne. Die Achtung der Würde der Person ist von zentraler Bedeutung. 

Dr. Viktor E. Frankl hatte der Trotzmacht des Geistes "Trotzdem Ja zum Leben sagen" größtes Gewicht beigemessen, heute steht DDr. Alfried Längles "Das Ja zum Leben finden" im Mittelpunkt der Existenzanalyse. 

 

Verletzungen, Entbehrungen, Krankheiten, Traumatisierungen und andere ungünstige Lebensumstände können zu Gefühlen von Verzweiflung, Verlorenheit, Leere, Einsamkeit und Sinnlosigkeit führen. Die Psyche schützt uns "wenn es zuviel wird" mittels sogenannten Copingreaktionen (=Abwehrmechanismen), zum Beispiel Davonlaufen, Vermeiden, Aggression, Rückzug, Funktionieren, Nichts mehr oder weniger fühlen (Alkohol...). Das ist situativ sinnvoll und entlastend, aber auf Dauer eingesetzt kein Weg zu einem erfüllten Dasein.

 

Ziel der existenzanalytischen Psychotherapie ist es, den Menschen aus den psychischen Fixierungen, Verzerrungen und Traumatisierungen zu lösen und ihm zu einem Leben in Freiheit, Fülle, Verbundenheit und Verantwortung zu verhelfen. Ausgangspunkt ist die Aktualität, die Lebensaufgabe die gerade ansteht.

 

Ansatzpunkt und Drehscheibe existenzanalytischen Arbeitens ist das Erleben und Verstehen. Die Betrachtung des Geschehenen (Was ist genau passiert?), das Bergen, die Vertiefung und das Verstehen der Gefühle (Wie ist das für mich? Was bedeutet das für mich?) und die Klärung von Einstellungen und Haltungen (Was halte ich davon? Wie gehe ich damit um?) machen uns frei für ein Leben mit innerer Zustimmung. Basis des Arbeitens ist die dialogische Begegnung (das persönliche Gespräch)